Die Transpersonale Psychologie hat Wurzeln sowohl in diversen psychologischen Schulen wie Psychoanalyse, tiefenpsychologische Therapie, Humanistische Psychologie u.v.a. als auch philosophischen, religiösen und spirituellen Lebensanschauungen. Die meisten transpersonalen Strömungen stellen einen Integrationsversuch dar von westlichen und östlichen Schulen der Psychologie mit der Erkundung veränderter Bewusstseinszustände und Grenzerfahrungen menschlichen Bewusstseins. Solche Erfahrungen jenseits des Alltagsbewusstseins umfassen Zustände in Meditation, tiefer Kontemplation, Gebet, religiösen Exerzitien, Trance, Ekstase, Erleuchtungserfahrungen, kosmisches Bewusstsein, außergewöhnliche Erfahrungen durch bewusstseinserweiternde Substanzen u.v.m. Mit der expliziten Annahme einer Seele, die materiell und zeitlich unabhängig vom Körper existiert, gehen transpersonale Ansätze deutlich über ihre psychologischen Wurzeln hinaus. Die große Bandbreite verschiedener Vertreter der transpersonalen Psychologie teilen überwiegend die Prämisse von der Unsterblichkeit der Seele, ihrer Eigenschaft, sowohl in feststofflichen (Materie) wie auch feinstofflichen (unsichtbaren) Dimensionen zu existieren. Viele besonders vom Buddhismus, Hinduismus, Sufismus oder indigenen Kulturen beeinflusste Vertreter sehen die menschliche Seele als individuellen Aspekt eines größeren kosmischen Ganzen („Gott“, „Ursprung allen Seins“, „Göttliches Schöpferbewusstsein“), welches selbst transpersonal ist, also über die begrenzte Erfahrung menschlichen Bewusstseins weit hinaus geht. Durch entsprechende Selbsterkundung mittels unterschiedlichster Methoden (s.o.) wird Zugang gesucht zu dem als natürlich und ursprünglich angesehenen Zustand der Einheit mit der Quelle allen Seins. Eine Gemeinsamkeit ist auch die Annahme eines Reinkarnationsgeschehens, dessen sich menschliche Seelen im Rahmen bestimmter geistiger Gesetzmäßigkeiten zum Zwecke ihrer Evolution bedienen können. Ein weiterer gemeinsamer Hintergrund ist, dass die Vorstellung und Erfahrung des unerwachten Menschen, getrennt von seinem Ursprung zu sein, auf Selbstvergessenheit (Illusion, Maya) beruht. Es wird angenommen, dass besonders der Vorgang des Abstiegs der Seele in eine „dichte“, materielle Welt (Verkörperung, Inkarnation) zu diesem Selbst-Vergessen beiträgt, zusammen mit der sofort einsetzenden Programmierung von Nervensystem und Gehirn zum Zwecke der Anpassung des Organismus an die Bedingungen der materiellen Welt und der jeweiligen sozialen Umgebung. Dieser unvermeidliche Sozialisations- und Identifikationsprozess führe schließlich bei den meisten Menschen zum vollständigen Vergessen ihres wahren Selbst und ihres Ursprungs.

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In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Menschen in allen Kulturen und Glaubensrichtungen allerdings drastisch gesunken, die ihre Weltanschauung automatisch und ungeprüft von den Eltern übernehmen und lebenslang beibehalten. Gleichzeitig entwickeln immer mehr Menschen ein Interesse an transpersonalen Erfahrungen. Im Zuge der weltweit zu beobachtenden religiös-spirituellen Emanzipation von Menschen, entwickeln immer mehr Interesse daran, sich auf das „Abenteuer der Selbstentdeckung“ (Stan Grof) einzulassen und sich unvoreingenommen mit ihren eigenen intrapsychischen und spirituellen Erlebnissen zu beschäftigen. Sei es durch das Aufsuchen spirituell erwachter Lehrer, Meditation, Rückzug in die Natur, schamanische Reisen oder eine Vielzahl anderer Techniken der Bewusstseinserforschung. Die Sehnsucht, sich wieder mit der eigenen geistigen Heimat zu verbinden, sich zu erinnern, wer man wirklich ist und woher man kommt und die Herausforderungen der aktuellen Inkarnation in einen größeren Sinnzusammenhang zu stellen ist als starker evolutionärer Trend im kollektiven Bewusstsein auszumachen. Viele geistige Lehrer sprechen von einem geradezu massenhaften Erwachen, das seit ca. 2012 verstärkt eingesetzt habe und seither exponentiell ansteige. Was in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten nur Heiligen, Gurus und spirituellen Ausnahme-Persönlichkeiten als sogenannte Erleuchtung zuteil wurde, gilt in der transpersonalen wie auch der allgemeinen spirituellen Community als ein evolutionäres Entwicklungsziel der Menschheit, welches sich in einer stets steigenden Zahl von Individuen manifestiert. Meine eigene Beobachtung in meiner Praxistätigkeit deckt sich damit: Mehr als zuvor berichteten mir Patienten von außersinnlichen Wahrnehmungen, Nahtod-Erfahrungen, Kontakt mit Verstorbenen, Erinnerungen an frühere bzw. parallele Inkarnationen. Der Schleier des Vergessens wird immer dünner, transparenter.

Sollten Sie sich selbst zu diesen Menschen zählen oder zumindest eine gewisse Neugier verspüren, einen Weg der Selbst-Erinnerung und des Aufwachens zu beschreiten, sind Sie bei mir richtig.